Eine Ruheinsel mit Hopfenhecke

808 Hopfenpflanzen holen Historie zurück nach Corvey
Er taugt nicht nur zum Bierbrauen: Hopfen ist ein wahrer Himmelsstürmer und ist daher gut geeignet zum Begrünen von Pergolen oder Fassaden. Eine echte Alternative zu Kletterhortensie, Clematis, Blauregen, Geißblatt oder Wein. Je nach Sorte ist er ausgesprochen schnellwüchsig: Hopfen macht im Jahr spielend mehrere Meter. Ein bis zwei Pflanzen muss man pro Meter rechnen und für eine geeignete Rankhilfe sorgen. Wer schnellen Sichtschutz braucht, für den ist der Hopfen also eine gute Wahl, obendrein ist er winterhart.
Im Gartenschau-Park dient der Bierhopfen als Hecken-Ersatz. Er umrankt ein Holzspalier, das im Karree eine Obstplantage im Weserbogen umgibt – gelegen inmitten eines Lavendel-Feldes und umgeben von bunten Blühwiesen.
Mit der Landesgartenschau kehrt der Hopfen also zurück nach Corvey, wo er schon vor 1200 Jahren beheimatet war. Bereits 822 wurde der Hopfen in einem Dokument des Klosters erwähnt – der früheste Nachweis überhaupt in Deutschland. Der Hopfen ist eine Kulturpflanze, die alt werden kann.
Unweit der Welterbestätte Westwerk Corvey winden sich die Reben der Sonne entgegen. Im Spätsommer bilden sich hellgrüne, später teils rot-braune Früchte in Dolden. Von weitem erinnern sie an Fichtenzapfen und sind sehr dekorativ.
Allerdings braucht die Bierbrauer-Pflanze etwas Pflege: Hopfen benötigt einen fetten Boden, regelmäßig Dünger und Wasser. Im Herbst muss man die Reben ganz unten abschneiden. „Humulus lupulus“ zieht sich im Winter nämlich zurück. In der kalten Jahreszeit lässt sich kaum erahnen, mit welcher Vitalität der Hopfen im Frühjahr austreibt und in Windeseile wieder seine beachtliche Höhe und Breite erreicht. Auch zum Verschönern von unansehnlichen Zäunen oder Geländern oder zum Kaschieren der Regenrinne ist der unermüdliche Kletterer gut geeignet.

